...........die Hochzeitstorte aus Seife.............
Während der Vorbereitungen der Hochzeit und der Hochzeitsseifen, war ich natürlich immer in Eile - Frau mach ja oft 3 Dinge gleichzeitig. Deshalb hatte ich beim Ansetzen der Lauge bei einer Charge Seife, irgendwie das Salz vergessen und mich gewundert, warum die Lauge so anders aussah. Ich fand es aber zu schade die gut aufgelöste Seidenlauge wegzuschütten und statt dessen, kam es zu einer Tat, die ich eigentlich nie begehen wollte, weil ich die Form von Tortenstücken zum Duschen oder Waschen viel zu unpraktisch finde. Diese Teile konnte ich mir bisher immer nur zur Wäsche von "Unterm Arm" vorstellen - wer kennt noch den Werbespot von
Otto Waalkes für Keili?
Jedenfalls wurde nun deshalb die unterste Etage einer Seifentorte gesiedet. Und was soll ich sagen, die "Tortenbackerei" hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Wahrscheinlich wird es doch nicht die einzige Seifentorte in meiner "Siederkarriere" bleiben.
Also nun erst mal die Fakten - sprich Rezept: Alle Etagen mit 8 % Überfettung duften nach dem herrlichen PÖ Ginko-Limette
Etagen von unten nach oben:
Erste Etage: Rezept wie die Hochzeitsseife, nur ohne Salz in der Lauge, 23,54 % Olivenöl - 23,54% Rapsöl - 23,54% Palmöl - 17,69% Kokosöl - 5,85% Kakaobutter - 5,58% Rizinussöl
Für die Lauge wurden
KEINE 16 g Salz in 128 g Wasser aufgelöst, 3 g Seide hineingerührt und dann das NaOH dazugegeben, 100 g Sojacreme veredelten den Seifenleim.
Zweite Etage: 25er Rezept aus Raps, Olive, Kokos und Palm
Dritte Etage: ebenfalls 25er Rezept, dazu aber noch Seifenschnipsel aus der 1.Etage
Umhüllt wurden alles mit einer Whipped Soap aus 40 % Kokos, 40 % Palm und 20 % Raps.
Es war das erste Mal, dass ich mich in der Kunst der Schwimmseifenproduktion mit "Spritzbeutel" versuchte, deshalb habe ich erst mal ein wenig geübt. Nach gefühlten 1000 Tortendekoriervideos, natürlich auf englisch oder spanisch, die mir virtuell den Umgang mit dem "Sack" eintrichterten, kamen ein paar putzige Kringel und Cupcake-Seifen dabei raus (auch so etwas, was ich eigentlich völlig unpraktisch finde, aber dabei Lust auf mehr bekam). Die Dinger hatten sich mit PÖ Kaffee und ÄÖ Lemongras zu solch leckeren "Sahnebaiser-Attrappen" gemausert, dass ich die ganze Zeit aufpassen musste, nicht die Mixstäbe abzuschlecken.
Und da sie eine Ginko-Limetten-Torte sein sollte, wurden auch noch Limettenscheiben aus Transparentseife gebastelt. Leider nur gekaufte TS, aber selber grün gefärbt und mit PÖ beduftet.
Zuckerperlen sollten die Torte veredeln. Diese haben sich durch das feucht-warme Wetter als sehr zickig erwiesen - sie zogen die Feuchtigkeit an und lösten sich teilweise trotz Perlglanzüberzug auf. Sie wurden in fummeliger Nacharbeit alle einzeln von mir wieder rausgepickt und mit einem winzigen Tröpfchen warmen Wachs als "Kleber" gegen neuen Zuckerperlen ausgetauscht. Ende gut - alles gut.
Und nun ein paar Fotos vom Werdegang.
Probestapeln der "nackten" Tortenböden
Küchenchaos nach Wipped-Probe
Einteilung der Tortenstücke für Dekor, schon vorgeritzt, damit die Whipped beim Schneiden nicht bröckelt
Einzelne Etagen frisch dekoriert
Torte bei der Hochzeit, schon aufgeschnitten
Oberste Etage aufgeschnitten
Mittlere Etage aufgeschnitten
Unterste Etage aufgeschnitten
Das Anschneiden der Torte wurde auch noch spaßig. Ich hatte mir im Hotel ein "wunderbares" großes Küchenmesser geborgt. Nur leider hatte dieses Messer wohl auch schon seine besten Jahre hinter sich. Es gab seinen Geist - sprich den Griff auf.
Also musste zum Schluss doch noch mein Seifenschneidespachtel herhalten. Es geht eben nichts über gutes Handwerkzeug.
So, dies war nun die Geschichte der Seifentorte in "Kurzfassung". Ich hoffe, Ihr hattet auch etwas Spaß daran.
Es grüßt ganz lieb, das yogablümchen