JA, ein neues Jahr, gefühlt auch neue Kraft und schon gehts an eine Sache, um die ich schon längere Zeit umherschwänzelte, aber mich nicht aufraffen konnte, sie auch wirklich anzufangen.
Denn "Die Kammer des Grauens" soll in ein liebliches Schlafkämmerlein für die Dame des Hause, sprich Yogablümchen, verwandelt werden.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich würde alles sammeln und aufheben, wenn mein liebster Göttergatte mich nicht mit manchmal seltsamen Blicken bedenken würde. Er schaut dann so halb ungläubig und halb mitleidig, wenn ich wieder mal irgendwoher irgendwelchen Kram anschleppe, welchen ich eigentlich nicht brauche, aber mir zum wegwerfen zu schade erscheint. Wenn ich diese Blicke ignoriere, dann landet das "wertvolle Sammelstück" in der ungeordneten "Kammer des Grauens" in der man kaum treten kann.
Das Zimmerchen, welches somit immer gruseliger wurde, ist aber das ruhigste im ganzen Haus, also perfekt für ein "Schlafnest" ohne Störungen.
Also musste ich mich entscheiden. Für Kram oder Ruhe. Nach reiflicher Überlegung und irgendwie trotzdem mit schwerem Herzen, bekam ich einen Rappel und fing an, alles auszuräumen, zu sortieren, zu verschenken und auch wegzuwerfen. Nun schlafe ich zur Zeit mit Akten, Seifensiederkram und Rohstoffen, meinen gelagerten Seifen, dem Bügelbrett, Sportgeräten und dem halben (aber auseinandergenommenen) Ehebett.
Wenn ich die Auge zu habe, habe ich sogar das Gefühl im Schlafzimmer zu liegen.
Und nun kam der spannende Teil. Der Fußboden in der "Kammer des Grauens" war mit einer rotbraunen Farbe gestrichen, so ca. um 1933 musste sie aufgetragen worden sein. Unter Teppichen und Fußbodenbelägen hatte sie die Jahre super überstanden. Ich mag sie aber nicht. Ich wollte die alten Dielen darunter hervorlocken. Mir schwebten die Worte Shabby oder Vintage im Kopf herum, bei der Vorstellung, wie der Boden aussehen könnte. Also kurzerhand einen Fußbodenschleifer gemietet, diese Idee entpuppte sich aber als Fehlschlag. Die Farbe verschmierte die Schleifbänder nur und ging kaum ab. Darum habe ich mich mit Spachtel und Heißluftpistole bewaffnet und bin dem "braunen Ungeheuer" damit auf den Leib gerückt. Ich kann euch sagen, meine Sitz- Knie- und Bückhaltungen beim Abspachteln hatte auch viel mit Yoga zu tun. Am Ende hatte meine Konzentration so nachgelassen, dass ich mir auch noch ein faustgroßes Loch am Knie in meine allerliebste und auch schon fast antike Synthetik-H&M-Schlumpelhose gesengt habe.
Zum Glück hat die Haut unter der Hose nur wenig abgekommen.
Nachdem diese Farbschicht grob entfernt wurde, können die Dielen geschliffen werden. Es wird noch eine Weile dauern, weil ich ja immer nur ein Stück schaffe, aber wenn der Boden fertig ist, wird er bestimmt schön aussehen.
Deshalb gibt es heute wieder keine Seifenfotos, sondern Bilder vom Fußboden. Mal was ganz Anderes.
Eben "Voll Schebbieh" oder doch "Winntätsch"?
Abgespachtelte Farbe |
Nebel habe ich auch erzeugt |
links noch mit Farbe, rechts abgespachtelte Diele |
schon mal probegeschliffen |
es geht Stück für Stück vorwärts |
4 Kommentare:
Oh wow!!!! Das ist ja ein schöner Boden! Ich liebe solche alten Holzböden, die sind soviel schöner als die Neuen.
Jojoj, da haste aber was zu tun.
Aber das wird nachher wunderschön aussehen!
Ganz viele liebe Wochenendsgrüße Urte
Unglaublich, wieviel Arbeit du da investierst! Ich bin ja schon gespannt, wie deine Kammer des Entzückens dann aussieht :).
Das ist ja Sträflingsarbeit, du Arme! Hoffentlich hast du es bald geschafft.
Lg
Brigitte
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